Hypnotherapie, Hypnose

» Ohne aus der Tür zu gehen, kann man die Welt erfassen.
Ohne aus dem Fenster zu blicken, kann man das Höchste sehen.
Je weiter wir wandern, desto weniger wissen wir.
Der veränderte Mensch ist weise, ohne fortzugehen.
Er begreift, ohne hinzusehen.
Ohne zu tun, vollendet er.
Im Kleinsten erkennt man das Größte,
im Nächsten das Fernste.
Selbsterkenntnis beinhaltet Welterkenntnis.
Wenn die Außensinne ruhen,
nehmen wir mit den Innensinnen wahr.
Am weitesten gelangt darum derjenige,
welcher weniger ausgeht und mehr in sich geht. «
(Lao Tse)

Denkt man an Hypnose, so hat man schnell bestimmte Bilder im Kopf. Bilder von mystischen Charismatikern und Menschen, die seltsame Dinge tun, ohne dass sie es wollen. Das hat mit therapeutischer Hypnose und Hypnotherapie überhaupt nichts zu tun!

Der Begriff HYPNOTHERAPIE setzt sich begrifflich aus Hypnose und Therapie zusammen und ist eine wissenschaftlich anerkannte Richtung der Psychotherapie. Unter Hypnotherapie werden heute Therapieformen zusammengefasst, die das vorhandene Wissen um die Wirkung von Trance und Suggestion therapeutisch nutzen. Hypnotherapie kann eigenständig oder in Kombination mit anderen Verfahren zur Behandlung von psychischen, psychosomatischen und körperlichen Störungen eingesetzt werden. Sehr gut lässt sich Hypnotherapie mit Verhaltenstherapie kombinieren. Charakteristisch ist dabei der Einsatz von Suggestion (leitende und unterstützende sprachliche Lenkung des Therapeuten/der Therapeutin) und die Einleitung und Nutzung eines veränderten Bewusstseinszustandes. Dieser wird Trance genannt.

Was ist eine Trance?

Im Normalzustand ist die Aufmerksamkeit des Menschen nach Außen gerichtet und dabei breit gestreut. Im Trancezustand schaut man nach Innen, und konzentriert die Aufmerksamkeit auf innere Vorgänge. Man kann sich das vorstellen, wie ein nach Innen gerichteter Scheinwerfer, der alle dort vorhanden Dinge erhellt und somit der Bearbeitung zugänglich macht. Dadurch ist man empfänglicher für bildhafte Vergleiche, Analogien und für die symbolhafte Sprache der Suggestion, mit deren Hilfe der Therapeut/die Therapeutin den Patienten/die Patientin bei seiner/ihrer Veränderungsarbeit unterstützt.

Subjektiv wird der hypnotische Trancezustand meist als Tiefenentspannung empfunden, wobei manchmal lebhafte innere Bilder oder Gefühle zugänglich werden, die intensiver und realer wahrgenommen werden als im Wachzustand. Gleichzeitig können latente Fähigkeiten und Ressourcen entdeckt und nutzbar gemacht werden. In Trance treten gut erforschte physiologische Veränderungen auf. Dazu zählen z.B.: Verringerung der Muskelspannung, Herzfrequenz, Blutdruck, eine regelmäßigere und langsamere Atmung sowie eine Abnahme des Stresshormonspiegels.

Indikationen für eine Hypnotherapie

Unter anderem lässt sich Hypnotherapie bei folgenden Problembereichen einsetzen:

  • Depressive Störungen
  • Angststörungen
  • Traumatische Erlebnisse
  • Belastungsstörungen
  • Psychosomatische Beschwerden
  • Essstörungen

Insgesamt wurden bislang rund 170 internationale Veröffentlichungen wissenschaftlich fundierter Studien zur Wirksamkeit der Hypnotherapie gefunden. Dabei fällt das breite Anwendungsspektrum von Hypnose auf, das von der vielfältigen Nutzung im psychotherapeutischen Bereich bis zur Unterstützung medizinischer Maßnahmen reicht. Über alle Anwendungsbereiche hinweg liegt die Erfolgsquote von Hypnotherapie im Mittel bei rund 70%. Damit ist Hypnotherapie anderen Psychotherapieverfahren mindestens ebenbürtig.

Wir bieten im ipt Wiesbaden Hypnotherapie im Rahmen einer verhaltenstherapeutischen Behandlung an. Diese wird ausschließlich von ausgebildeten Hypnotherapeuten durchgeführt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, unabhängig von einer Therapie ausgewählte Themen hypnotherapeutisch in wenigen Einzelsitzungen zu bearbeiten. Diese Leistungen werden von der Krankenkasse nicht erstattet.