Auswirkungen von Traumata auf das Leben

Die Auswirkungen von Traumata beeinflussen oft in erheblichem Maß das Leben der Betroffenen. Besonders die Menschen mit einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) sind häufig gefangen in gleichzeitig auftretenden und doch widersprüchlichen Verhaltensweisen. Shapiro schreibt hierzu: "Die eine Art von Verhalten macht es dem Traumatisierten unmöglich, sich von einem Trauma zu entfernen: Er fühlt sich gezwungen, das ursprüngliche traumatische Ereignis immer wieder zu durchleben, was in Form bedrängender Symptome wie sog. Flashbacks (dem plötzlichen Wiederauftauchen von Szenen der traumatischen Situation), Alpträumen, Panikanfällen und zwanghaft wiederkehrender Gedanken geschehen kann. Die andere Art von Verhaltensweisen kennzeichnet, dass sich der Betroffene seinem Trauma nicht nähern kann: Er fühlt sich gezwungen, sich von allem abzuschotten, was ihn an das Trauma erinnert; dies erreicht er durch die Entwicklung von Vermeidungsverhalten wie sozialer Isolation und emotionaler Abstumpfung".

Aber auch die auf den ersten Blick weniger dramatische Ereignisse können einen lebenslang gültigen negativen Einfluss auf das Erleben, Denken und Fühlen eines Menschen haben, nur ist dieser Einfluss häufig nicht so offensichtlich. So können für die Betroffenen besonders bedeutsame Erfahrungen von Verlusterlebnissen bzw. Verlassenwerden oder von gravierenden Abwertungen, die den Kern der Persönlichkeit getroffen und verletzt haben dazu führen, dass der/die Betroffene in der Zukunft immer wieder in bestimmten Situationen dazu neigt, sich klein, unattraktiv und unzulänglich bzw. nicht liebenswert und wertvoll zu fühlen.